24. August 2008
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zavaros, 05:14h
Ich weiss, man soll sich nicht mit anderen vergleichen, aber wenn man hoert, was Freunde so durchmachen, dann faellt einem ploetzlich wieder auf, dass man selbst eigentlich gar keine Probleme hat und wie gut es einem geht!
Ich glaube, ich bin wirklich ein Sonntagskind, denn was habe ich schon gross durchmachen muessen. Ich hatte eine schoene Kindheit auf dem Land, war immer einigermassen beliebt, hatte keine grossen Probleme in der Schule oder sonstwo, wurde in meinen Plaenen immer unterstuetzt, wenn ich etwas wirklich wollte und etwas dafuer tat, standen meine Eltern dahinter. Habe tolle Geschwister, die immer fuer mich da waren, vielleicht haben wir uns mal an den Haaren gezogen, aber je aelter desto besser. Konnte ueber eigentlich alles mit meinen Eltern reden, was viele nicht koennen und wurde zu einem relativ selbststaendigen, hilfsbereiten und einigermassen vernuenftigen Maedchen erzogen, ohne dass sie zu streng waren. Dass ich alles selbst machen und mir nicht helfen lassen will, habe ich vermutlich auch von ihnen, aber das ist eine andere Sache und wird auch immer besser.
Mit 19 die Trennung meiner Eltern war vielleicht nicht so leicht zu verdauen, aber ich war erwachsen, schon ausgezogen und das juengste Kind. Dass mit 20 gleich drei meiner Grosseltern innerhalb von zwei Monaten gestorben sind, war hart und traurig, aber im Laufe der Jahre muss da jeder durch. Und dass ich schwanger war von meiner ersten langen Beziehung und sich das sehr bald durch Blutungen von selbst erledigt hat, war beides ein Schock, aber ich denke es musste so sein, denn es waere zu frueh gewesen. Er ist jetzt gluecklich verheirateter Vater in der Heimat und ich bin in der grossen weiten Welt, darf nach jahrelangem - mit Arbeit ueberbruecktem - Warten endlich studieren, was ich mir gewuenscht habe, habe einen zuverlaessigen, flexiblen Job nebenher, werde von Familie und Freunden unterstuetzt, obwohl einige daran gezweifelt haben, dass es das Richtige fuer mich ist. Und bin nie ganz allein. Auch wenn viele hier im schnell-die-Sprache-lernen vielleicht besser abschneiden wuerden, es macht ja keiner und so gibt es keine Vergleichsmoeglichkeit. Und habe schon so viele nette Leute hier kennengelernt, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich schon fast oefter Besuch bekomme/etwas unternehme als zu Hause. Komme ueberall durch, immer irgendwie klar und versuche immer aus allem das Beste zu machen.
Soviel zu mir.

Wenn bei Freundinnen der Onkel stirbt und seine Frau mit fuenf Kindern hinterlaesst ...
wenn ein anderer Onkel so viele Metastasen hat, dass ihm kein Arzt mehr helfen kann ...
wenn zwei, die sich lieben nicht zusammen sein koennen und furchtbar leiden ...
wenn eine Freundin von frueher sich allein mit drei Kindern und Vollzeitjob durchschlagen muss und andere schlimme Dinge durchmachen musste ...
wenn man nicht mit seinen Eltern ueber seine Probleme sprechen kann, aus den unterschiedlichsten Gruenden ...
wenn immer Streit in der Familie herrscht oder der Kontakt abgebrochen wird ...
wenn meine halbe Familie wegen einem gestoerten Exchef vor Gericht muss ...
oder noch Schlimmeres wie Krieg, Hunger, sonstiges Elend ...
... dann werde ich daran erinnert, dass ich gesund bin, Arbeit habe, einen Studienplatz, Freunde, eine mich liebende Familie, die wohlauf ist und keine echten Probleme!
Irgendwann wird das letzte bisschen einfach passen, da brauch man sich nicht den Kopf drueber zerbrechen, dann werde ich nicht mehr nur allein, sondern mit jemandem gluecklich sein und irgendjemand mit mir und wir werden uns nicht dolle weh tun, selbst ich ihm nicht.
Ich glaube, ich bin wirklich ein Sonntagskind, denn was habe ich schon gross durchmachen muessen. Ich hatte eine schoene Kindheit auf dem Land, war immer einigermassen beliebt, hatte keine grossen Probleme in der Schule oder sonstwo, wurde in meinen Plaenen immer unterstuetzt, wenn ich etwas wirklich wollte und etwas dafuer tat, standen meine Eltern dahinter. Habe tolle Geschwister, die immer fuer mich da waren, vielleicht haben wir uns mal an den Haaren gezogen, aber je aelter desto besser. Konnte ueber eigentlich alles mit meinen Eltern reden, was viele nicht koennen und wurde zu einem relativ selbststaendigen, hilfsbereiten und einigermassen vernuenftigen Maedchen erzogen, ohne dass sie zu streng waren. Dass ich alles selbst machen und mir nicht helfen lassen will, habe ich vermutlich auch von ihnen, aber das ist eine andere Sache und wird auch immer besser.
Mit 19 die Trennung meiner Eltern war vielleicht nicht so leicht zu verdauen, aber ich war erwachsen, schon ausgezogen und das juengste Kind. Dass mit 20 gleich drei meiner Grosseltern innerhalb von zwei Monaten gestorben sind, war hart und traurig, aber im Laufe der Jahre muss da jeder durch. Und dass ich schwanger war von meiner ersten langen Beziehung und sich das sehr bald durch Blutungen von selbst erledigt hat, war beides ein Schock, aber ich denke es musste so sein, denn es waere zu frueh gewesen. Er ist jetzt gluecklich verheirateter Vater in der Heimat und ich bin in der grossen weiten Welt, darf nach jahrelangem - mit Arbeit ueberbruecktem - Warten endlich studieren, was ich mir gewuenscht habe, habe einen zuverlaessigen, flexiblen Job nebenher, werde von Familie und Freunden unterstuetzt, obwohl einige daran gezweifelt haben, dass es das Richtige fuer mich ist. Und bin nie ganz allein. Auch wenn viele hier im schnell-die-Sprache-lernen vielleicht besser abschneiden wuerden, es macht ja keiner und so gibt es keine Vergleichsmoeglichkeit. Und habe schon so viele nette Leute hier kennengelernt, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich schon fast oefter Besuch bekomme/etwas unternehme als zu Hause. Komme ueberall durch, immer irgendwie klar und versuche immer aus allem das Beste zu machen.
Soviel zu mir.

Wenn bei Freundinnen der Onkel stirbt und seine Frau mit fuenf Kindern hinterlaesst ...
wenn ein anderer Onkel so viele Metastasen hat, dass ihm kein Arzt mehr helfen kann ...
wenn zwei, die sich lieben nicht zusammen sein koennen und furchtbar leiden ...
wenn eine Freundin von frueher sich allein mit drei Kindern und Vollzeitjob durchschlagen muss und andere schlimme Dinge durchmachen musste ...
wenn man nicht mit seinen Eltern ueber seine Probleme sprechen kann, aus den unterschiedlichsten Gruenden ...
wenn immer Streit in der Familie herrscht oder der Kontakt abgebrochen wird ...
wenn meine halbe Familie wegen einem gestoerten Exchef vor Gericht muss ...
oder noch Schlimmeres wie Krieg, Hunger, sonstiges Elend ...
... dann werde ich daran erinnert, dass ich gesund bin, Arbeit habe, einen Studienplatz, Freunde, eine mich liebende Familie, die wohlauf ist und keine echten Probleme!
Irgendwann wird das letzte bisschen einfach passen, da brauch man sich nicht den Kopf drueber zerbrechen, dann werde ich nicht mehr nur allein, sondern mit jemandem gluecklich sein und irgendjemand mit mir und wir werden uns nicht dolle weh tun, selbst ich ihm nicht.
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gibson,
Sonntag, 24. August 2008, 11:11
Und so lange du darauf wartest gibst du dich zurfireden mit dem was du schon alles hast. Dein Text und der von wie-mit-einer-hand haben mich dazu bewogen mich auch dazu auszulassen. ;-)
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