17. November 2009
Absch(l)uss des gestrigen Tages
Wow, was ein Abend, zum Glück geht es mir heute, nach einem erfolgreichen Unitag mit anschließender Lernsession wieder besser.
Es ist so: Mein Freund ist Amerikaner, sagt immer was er denkt und sagt mir tausendmal wie gut ich aussehe und das er mich liebt. Das ist schön. Es tut gut. Die letzten paar Monate dachte ich, es ist okay so wie es ist. Er sagt mir und zeigt mir, wie sehr er mich mag und ich zeige ihm, wie viel mir an ihm liegt. Ab und zu sage ich es auch, doch einfach nicht ständig. Aber anscheinend hat das nicht gereicht. Gestern zum Höhepunkt meines Tiefs, haben wir telefoniert. Ich war hier schon kurz davor alles sein zu lassen und nach Deutschland zu fahren, weil ich das Gefühl hatte, dass ich hier so allein bin und ihn vermisse. Ich habe schon nach Flügen, Mitfahrgelegenheiten und Zügen geschaut, bis wir telefoniert haben. Am Anfang fand er es traurig, dass ich so eine Art Heimweh hatte, hat sich allerdings auch darüber gefreut, dass er es schon vor ein paar Tagen gemerkt hat, dann wollte er hören, dass ich ihn liebe und was ich empfinde, weil er sich unsicher war, weil ich das doch sehr selten von mir aus sage. Wahrscheinlich verständlich. Nachdem er dann irgendwann ziemlich abrupt enttäuscht aufgelegt hat, weil ich das nicht auf Kommando tun wollte, hat sich die Lage zugespitzt.
Mir ging es mies, auch weil ich in den letzten Monaten den Kontakt zu zwei meiner besten Freundinnen mehr oder weniger verloren habe, mich sowieso schon einsam und allein gefühlt habe und plötzlich dachte ich, ich vergraule ihn auch. Panik, Tränen, zittern, Brechreiz, starren auf den Computer ob das Telefon wieder klingelt. SMS von mir, Antwort, Rückantwort, Anruf.
Das folgende Gespräch ging sehr lange und war für mich unglaublich anstrengend. Ich wollte nicht weit in die Zukunft blicken, ich möchte nicht an Heiraten und Kinder denken, wenn er schon zwei Exfrauen und vier Kinder hat. Ich möchte einfach nur mit ihm zusammen sein ohne Zeitbegrenzung und ohne auf etwas besseres zu warten, denn es ist gut wie es ist, aber ohne das Versprechen, dass es für immer hält, denn wenn ich eins bisher gesehen und gelernt habe, dann dass man es nie weiss. Er ist davon überzeugt, dass er es über sich weiss, dass er mir jetzt sagen kann, er liebt mich und dass er mich immer lieben wird. Aber wenn alles in mir sagt, dass man es nie wissen kann, auch wenn ich mir zur Zeit keinen anderen Menschen an meiner Seite vorstellen könnte, was mir auch heute nacht im Traum wieder vor Augen geführt wurde, dann wäre es doch eine Riesenlüge, wenn ich ihm das versprechen würde.

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"immer lieben wird" das ist an sich schön fast als lüge zu bezeichnen. man weiß nie was alles in der Zukunft passiert und da man sich ständig weiterentwickelt kann man nicht mal sagen ob man in z.b. 5 Jahren der selbe Mensch ist der die Aussage getroffen hat.
Mir fällt es dementsprechend auch schwer mich so zu äußern. Aber das ist bei mir eh etwas komplizierter ;-)

Allerdings sage ich dir ganz ehrlich bevor sowas zu Spannungen führt mit dem Menschen der mir wichtig ist dann würde ich es sagen. Man sollte solch eine Aussage auch eher als Hoffnung und Wunsch in die Zukunft verstehen und als Eingeständnis und Bekundung der eigenen Gefühle. Denn wie o.g. kann man ohne in die Zukunft zu sehen diese Aussage garnicht treffen.

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wir haben die spannungen gestern wieder beiseite gelegt und nachdem ich nicht mehr in meinem loch saß, wo ich leicht reinzurutschen scheine, wenn ich allein bin, haben wir uns wieder - wie sonst immer - verstanden und es hatte wieder etwas von der leichtigkeit davor. ich habe ehrlich gesagt, dass ich es schön fände, wenn es klappen würde, aber dass ich DAS nicht sagen werde, weil ich weiterhin versuche mit ihm ehrlich zu bleiben

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