20. November 2009
Toller Abend
Lange habe ich gedacht, dass mit vielen Leuten etwas zu machen, nichts (mehr) für mich ist.
Auf Hochzeiten, großen runden Geburtstagen und ähnlichen Feiern durfte ich mich immer hinter der Kamera verstecken, da einige Leute meine Fotos mögen und ich als Hobbyknipser engagiert wurde. Oder ich durfte die Kinder betreuen, die mich meist auf den ersten Blick in ihr Herz schließen. Auf Partys habe ich mich oft eher unwohl gefühlt oder aus einer Ecke Leute beobachtet, was ich unglaublich interessant finde. Beim Ausgehen sind mir die häufig überteuerten Getränke abends den Spaß nicht wert. Ansonsten lerne ich lieber allein oder höchstens zu zweit und Ausflüge mit mehr als vier Personen führt zwangsläufig zu Komplikationen, weil alle sehr unterschiedlich und viele nicht kompromissbereit sind.
Alleine sein kann ich auch nicht immer, auch wenn ich es manchmal brauche, aber zwei bis vier Menschen zusammen ist für mich die perfekte Ansammlung an Persönlichkeiten - egal ob für Besuche, Essen, einen Kaffee, DVDs, Spazierengehen, Sport (wobei das eine Sondersache ist und bei manchen Sportarten Mannschaftssport oder Alleingang das Beste ist) oder für einfache Gespräche.
Doch gestern, als ich spontan auf den Geburtstag eines netten Kommilitonen in eine alternative Bar eingeladen wurde, hatte ich richtig Spaß und das zu 'vielt'. Haben Kicker gespielt, geredet, gelacht, (ich nicht zu viel) getrunken und auf dem Heimspaziergang hatte ich dann richtig gute Laune. Den perfekten Zeitpunkt zum Gehen erwischt und auf heute gefreut, weil ich kurzfristig Besuch bekomme. Auch wenn die Obdachlosen in so vielen Hauseingängen und Telefonzellen schlafend das Gefühl etwas getrübt haben, denn das ist schon wirklich deprimierend, diese Armut mitanzusehen! Und auch wenn es schon wieder schweinekalt ist: mir war warm ums Herz.

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