1. März 2010
Die letzte Woche
So viele unterschiedliche Eindrücke. Von einem älteren Herrn - den ich aufgrund einer S-Bahn-Stöhrung ein Stück nach Hause begleitet habe, was für mich keinen großen Umweg und für ihn alleine einen Umstand bedeutet hätte - als 'Engel' bezeichnet worden. Versuche nicht so genannt zu werden, denn auch, wenn ich grundsätzlich gerne helfe und vielleicht meist nett bin, so hab ich doch auch einige dunkle Züge und böse Gedanken.

Beim endgültigen Auszug in Ungarn habe ich noch das kaputte Bett professionell improvisierend repariert, das nun aus der Wohnung geräumt wird, weil sie ein anderer gekauft hat. Etwas verschwendete Zeit, doch wenigstens habe ich meine Kaffeemaschine und den von mir gekauften Duschschlauch heil nach Deutschland gebracht, samt einer getrockneten Rose von einem der schönsten Sträuße, die ich bisher bekommen habe.

Heute dann 50 Euro dafür bekommen eine Stunde lang mit 19 anderen meine Haare durch die Gegend zu wirbeln. Die letzten Tage habe ich mir solche Sorgen um diesen Dreh, meine Haut und Haare gemacht und jetzt war es so leicht verdientes Geld. Irgendwie seltsam. Den angebrochenen Tag habe ich dann damit verbracht, kurz nach dem älteren Mann zu sehen und herauszufinden, welches Schloss man auf meiner S-Bahn-Strecke ganz kurz zu sehen bekommt. Das ich das Schloss von der anderen Seite gut kenne, habe ich aus der Entfernung nicht bemerkt.

Viele Menschen haben sich in den letzten Tagen und Wochen überraschend bei mir gemeldet, teilweise hatten wir monatelang keinen Kontakt. Bei zweien der Männer sehr kurz nach recht einschneidenden Erlebnissen, wie Trennung oder Tod eines Familienmitgliedes. Warum jetzt? Habe mich gefreut, aber verstehe es nicht. Warum bei mir? Nicht dass wir jemals eine Beziehung gehabt hätten.

Das Wochenende habe ich größtenteils mit unbezahltem Babysitten verbracht, plus Deutschkurs für zwei Personen. Da kommt man zu nichts, aber wenigstens wird es einem gedankt und man wird bekocht. Der Spaziergang zwischendurch tat gut, denn es war richtig schönes Wetter, das Cabrio offen und der See wunderschön. Dazu endlich mal wieder über alles quatschen können. Wie ein Kurzurlaub!

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