7. April 2011
Noch nicht eingelebt
Ich bin in eine Art Lethargie gefallen, seit ich in der neuen Stadt hänge. Morgens möchte ich nicht aufstehen, dazwischen fühle ich mich fehl am Platz, bekomme nichts auf die Reihe. Alles was ich tue dauert ewig und raus gehe ich ganz selten. Liegt zum einen daran, dass das meiste, was ich gern tun würde, etwas kostet und mein Geld in neuen Möbelstücken steckt, die er nicht bezahlen konnte, weil er Kaution und Miete auf einmal bezahlt hat und seiner Tochter ja noch einiges schuldet, was vor geht. Bei dem ich ihm auch immer sage, dass es vor geht, schließlich möchte ich vermeiden, dass die Polizei ihn irgendwann nochmal von der Arbeit abholt, wie im Februar 2010. Aber es ist nicht schön. Ich hätte die Zeit Leute zu besuchen, aber nicht das Geld. Ich hätte Lust, meinen Hobbies nachzugehen, aber noch bissl was an Ablage zu erledigen, was liegengeblieben ist und auch nicht das Geld. Ich könnte joggen gehen, aber ich hasse es, wenn es zu viel auf und ab geht. Und mit mir bin ich natürlich auch wieder nicht zufrieden. Wie kann jemand, der den Großteil seiner Kraft in etwas steckt, damit so auf der Stelle treten? Möchte so gern mal wieder stolz auf mich sein können. Statt dessen bin ich eifersüchtig, dass es jetzt bei meinem Freund so gut läuft, nachdem ich so viel Energie dort rein gesteckt habe. Eigentlich sollte es mich freuen, dass meine Bewerbung, unser Besuch bei der Jobmesse, mein Anzugkauf, weil er keine Kohle hatte gefruchtet haben und er so gut gearbeitet hat, dass er einen festen Vertrag bekommen hat. Aber nein, ich beneide ihn, dass es nur bei ihm klappt, dass er jeden Tag arbeiten gehen darf als Elekrtoingenieur, dass er dafür viel Geld bekommt, es ärgert mich, dass wir trotzdem kein Geld haben, wegen seiner Altlasten und seiner verschwenderischen Art. Er wollte hier für alles aufkommen, was ich okay fand nachdem ich ihm letztes Jahr, während er arbeitslos war, ziemlich unter die Arme gegriffen habe. Es ärgert mich, dass er möchte, dass ich hier bin, aber ich hier eingehe, ihn höchstens abends sehe, er dann meistens müde ist, falls er nicht wieder auf Dienstreise ist und es ärgert mich, dass ich so da hänge und mein Leben nicht auf die Reihe bekomme. Hoffentlich wird das Wetter bald dauerhaft schön und ich gehe öfters raus, so dass meine Energiereserven mal wieder geladen werden. So kann es ja nicht weitergehen.
Gestern waren wir im Wald spazieren, das war mal eine schöne Abwechslung, tat gut, aber hat nicht bis heute gereicht um mich zu aktivieren.
Was ich hier schreibe, nervt mich auch. Wie kann ein Mensch so negativ denken?! Immer dieses Rumgeheule! Ich wollte das nicht lesen. Muss ja aber auch keiner. Wird keiner gezwungen und wenn nicht hier, wo dann?

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