5. Februar 2012
Horrortrip
Freitag zum Chorwochenende. War ganz nett. Auf dem Land in einer Jugendherberge. Eisigkalt. -10 Grad tagsüber, bis -16 Grad in der Nacht. Gestern ein schöner Spaziergang von etwa 6 Kilometern in der eisigen Nachmittagssonne. Abends beschlossen heim zu fahren, da die Nacht mehr mich noch einmal 40 Euro gekostet hätte. Guter Plan.
Komisches Gefühl beim Fahren. Ist das Eis auf der Straße? Nein, ein Auto an der Ampel winkt und deutet auf meinen Reifen. Platt, platter geht es nicht. Komplett auf der Felge gefahren. An der Seite gehalten und dann Reifenwechsel. Wenigstens noch in der Kleinstadt mit Straßenbeleuchtung, aber leere Straßen. Werkzeug passt nicht. Schlüssel ist größer als Schrauben. Handyakku fast leer. -16 Grad. Frau kommt von der Arbeit - nachts um halb elf, ich frage sie nach Werkzeug und sie schickt ihren Mann. Mit der Ratsche geht es nicht weiter. Er ruft seinen Sohn und etwa eine Stunde später ist der Reifen gewechselt. Durchgefroren und schwarze Pfoten. Dankbar und ab ins Auto. Endlich heim. Oder auch nicht. "Einspritzung defekt" sagt der Bordcomputer. Keine Internetverbindung mit dem Handy, Akku blinkt, bei ADAC geht niemand ran. Also bei der Familie geklingelt, ob ich kurz telefonieren darf und für fünf Euro mehrfach die ADAC-Hotline angerufen, bis endlich jemand ran ging. Bin kein Mitglied mehr - nach acht Jahren Plus-Mitgliedschaft ohne riesen Nutzen und neuerem Auto als die Ente. Trotz Bereitschaft einzutreten Ankündigung von 150 Euro Kosten, da das nicht sofort geht. Telefonnummer vom Servicepartner vor Ort bekommen. Der kommt und ist nett. Da das Auto noch immer auf meine Mutter angemeldet ist, lässt er die ganze Sache auf sie laufen und mich zum Ausfüllen der Formulare 5 Minuten in seinem warmen Auto sitzen. Nach zwei Stunden frieren. Dann nach zwölf endlich auf dem Weg. Zuhause zwar kühler Empfang, aber heiße Dusche und heute der Tag war dann entspannt. Was ein Wochenende.

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