hat eigentlich dafür gesorgt, dass man heutzutage nur noch für den Job/die Karriere lebt? Er gehört gesteinigt. Eigentlich sollten Freunde/Familie/Partner zuerst kommen und der Job nur zum überlebenssichernden Geldverdienen sein. Kein Chef sollte einem sagen können, "nein, Du kannst nicht freinehmen" und Partner sollten in wichtigen Situationen da sein können. Seit drei Jahren stimme ich mein Leben auf dieses besch... Studium ab, wobei 'leben' größtenteils echt übertrieben formuliert ist - eher ein vor-sich-hin-Vegetieren - und in meiner entscheidenden, bisher wichtigsten Situation wird mein Freund von mir ferngehalten. Ist doch alles ganz große Sch....!!!!!!!!!!!
Da fragt man sich doch wirklich, ob man das noch will. Eins weiß ich, ich will Kinderärztin werden, aber ich möchte nicht jahrelang allein-gelassen oder verpuppt sein. Kommt ja auch von mir selbst, weil ich dem Studium so eine große Bedeutung zumesse. Irgendwas läuft hier falsch.
Nach weiteren 11 Stunden lernen von Physiologie, Biochemie und einer weiteren Anatomie-Fragerunde zur Abwechslung eine Auszeit genommen und mit einer Freundin - ehemalige Zwischenmieterin meiner Wohnung - und ihrem Mann in ihren Geburtstag reingefeiert. Der erste Cocktail nach Monaten und der kurze Heimweg durch die kalte, nächtliche, weiße Glitzerwelt haben meine Wangen gerötet und lassen sie bestimmt noch ein paar Minuten glühen.
Dabei hatte ich mich schon so auf den Frühling gefreut!
sind die Hölle! Wenn es schon mal geklappt hat, dass er kommt, wenn er mittags wieder geht. Für's Lernen gut, aber für die Seele alles andere als Balsam. Herzfolter. Ach wäre ich doch mehr verstand- als gefühlsbetont aufgebaut...
oder mehr Anatomie am Stück! Kopf qualmt. Das Abfragen bringt so viel. Hoffentlich kommt etwas dran, was wir in der Vorbereitung durchgesprochen haben.
Oben - unten - oben. Nichts bleibt hängen. Geht nichts mehr rein. Augen gehen über die Worte, die Seiten, keine Verknüpfung. Fünfmal, nicht wahrgenommen. Mittags Verzweiflung, weinen am Telefon. Laufen, duschen, besser. Treffen mit Freundin. Schön. Dann planlos durch die Bücher und Fächer.
Fühle mich distanziert zu meinem Freund, weil er nicht da sein kann. Habe das Gefühl das er viel weiter weg ist, als er es ist. Dabei gibt er sich jetzt wieder mehr Mühe. Aber irgendwie reicht mir das Wochenende nicht und unterbewusst nehme ich es ihm übel, dass er nicht versucht hat freizunehmen um da zu sein. Ist immerhin die wichtigste Prüfung bisher. Ist nicht seine Schuld, schätze ich, und er hat ja auch ein Leben, aber habe ihm geholfen in Deutschland dahin zu kommen, wo er jetzt ist und könnte jetzt, wo seine Zukunft etwas gesichert ist, auch etwas Unterstützung gebrauchen.
eine E-Mail geschrieben. War schon vor der Sendentaste nervös, aber gehört für mich zu einer Art Angstbewältigung. Im Namen der zwei anderen Prüflinge mit, wo unsere Prüfung genau stattfinden wird. Als nächstes kaufe ich mir ein Dartboard, pinne sein Foto drauf und entspanne mich am Tag vorher ein bißchen.
Vom Obermietermonster! Wieder irgendwas über den Boden geschleift. So genervt, dass ich erst dreimal an die Decke gehauen, dann mein verknautschtes, ungekämmtes, ungeschminktes, unzähnegeputztes - also bestimmt mundgerüchiges - in riesen Kaputzenjacke, Jogginghose und Wollsocken gehülltes Selbst ein Stockwerk höher gescheucht und ihm erzählt habe, wie nervig ich sein morgendliches Geschleife finde. Und was macht er? Lädt mich zu einer Art Date ein: "Sorry, ich muss sauber machen, bevor ich gehe. Aber wie heißt Du? Ich kenne Dich gar nicht. Vielleicht können wir uns ja mal wieder sehen?!" Mit der Aussage, dass mein Freund etwas dagagen hätte (in dessen riesen Kapuzenjacke ich übrigens stecke), er aber doch bitte ab und zu Stühle anheben soll wieder nach unten, dem Bett und erneuten Schlaf wieder etwas näher, gedüst.
Jetzt ausgepowert. Muss meinen Rhythmus wiederfinden. Ordentlicher schlafen. Aber nachdem mir von der Fachschaft bei Ausgabe der Protokolle drei, vier Stunden geklaut wurden, habe ich danach nochmal richtig losgelegt und nicht aufhören können, bis ich mich so gefühlt habe wie jetzt. Wird Zeit für's Bett. Die Augen tun weh, der Kopf und alles andere auch. Gute Nacht.
Kaffee hilft nicht mehr und irgendjemand bohrt und bohrt und bohrt und bohrt. Ist es so schwierig ein Loch in die Wand zu bohren, dass man dazu hundertmal ansetzen muss? Die Wohnungen hier sind so klein, so viele Löcher kann man gar nicht bohren! Aufhören!
mit großem Effekt. Wiedermal gar nicht fit, aber wen wundert es. Und trotzdem tat es unglaublich gut zu laufen, die kühle, frische Luft einzuatmen, am Kanal vorbeizudüsen und meine Lebensgeister wiederzuerwecken.
durchgelernt. Einmal etwas gegessen und die Pausen für das Anatomievideo genutzt. Jetzt fehlt nur noch etwas frische Luft und Bewegung, dann könnte man sagen, der Tag ist gut gelaufen.
Mit mir und mit uns. Habe ihm gesagt, dass ich ihn brauche und er hat mir versprochen nächstes Wochenende für mich da zu sein. Habe mit meinem Vater, Bruder und Oma telefoniert und alles hat mich aufgebaut. Ich bin soooooo froh, dass ich sie habe. Und einer meiner besten (Tiermediziner)freunde fragt mich ganz oft ab. Sind schließlich auch nur Säugetiere wir Menschen. Zur Entspannung ziehe ich mir dann das scheußliche vier-Stunden-Präpvideo so oft wie möglich rein. Wenigstens stinkt es nicht nach Formalin. Und dann wird das Ding geschaukelt.
Fühle mich fiebrig, liege im Bett, versuche zu schlafen, wälze mich von einer Seite zur anderen, zu heiß, zu kalt, Gedanken rasen durch meinen Kopf, gute, schlechte, kalter Schweiß, Tränen, aufgeben wollen, nicht aufgeben wollen. Unbedingt das Ziel erreichen wollen. Angst vor dem erneuten Versagen. Keine Hoffnung, das Wissen so hinzubekommen, dass ich bei diesem Menschen bestehe. Alleingelassen. Freund kümmert sich nicht. Kommt nicht. Und schläft. Auch das aufgeben wollen. Angst davor es zu bereuen. Angst davor umzuziehen und allein zu sein. Den Studienplatz zu tauschen. Was sowieso nur geht, wenn ich diese Hölle bestehe. Dreieinhalb Jahre so hart kämpfen, so wenig leben und dann bei meiner eh schon bestehenden Prüfungsangst gerade ihn. Warum? Ich hab mich doch bemüht! Und jetzt soll das alles nichts gebracht haben? Mit wem kann ich reden? Tränen. Angst. Hilfe!
Und warum musst Du Egoist mich gerade dann im Stich lassen, wenn ich Dich am meisten bräuchte???
die Besoffenen bei mir im Stockwerk sich ankeifen, denke ich: "Bringt Euch doch um, dann ist endlich Ruhe." Ich weiß, dass man das weder denken noch schreiben sollte, aber musste mal raus.
wer so alles an meinen Geburtstag gedacht hat. Auf der Pinnwand dieses riesen Social Networks haben sich viele getummelt mit denen ich fast nie irgendwie kommuniziere, die ich von früher irgendwann mehr oder weniger gut kenne, die Geschwister oder Freunde von Freunden sind. (Leute mit denen ich oft kommuniziere, die das hier lesen, sind natürlich nicht gemeint!) Und andere, die mir sehr am Herzen liegen, haben es vergessen. Obwohl mir so viele gratuliert haben wie selten zuvor, bin ich enttäuscht. Die besten Freundinnen dagegen haben auf den Pinnwand-Eintrag verzichtet und mich mit SMS und echten Postkarten erfreut. Das war schön. Aber die Verteilung ist seltsam: 1 E-Mailgrußkarte, 2 E-Mails, 3 Postkarten, 6 private Nachrichten bei den Netzwerken, 7 Anrufe (+2, die wussten, dass ich weg war mit denen ich später telefoniert habe), 19 SMS und 43 Pinnwandeinträge. Da sind einige doch extrem effekthascherisch, würde ich sagen. Oder haben die mich tatsächlich alle lieb??? Während sie sich den Rest des Jahres einen feuchten Kehricht dafür interessieren, dass es mich überhaupt gibt. Immerhin hat einer von meinen drei Exfreunden dieses Jahr daran gedacht und mein Freund hatte ein Geschenk und saß nicht im Gefängnis. Und dass wir uns gestritten haben, daran war ich schuld, weil ich fand, dass er mich etwas mehr verwöhnen hätte können. Und er sieht das im Moment nicht, da er gestresst ist und für ihn Geld ausgeben und kümmern gleichwertig sind. Für mich nicht. Mir ist ein armer Schlucker, der sich gut um mich kümmert, lieber, als ein Karrieretyp, der zwar Geld, aber keine Zeit für mich hat. Das wird sich wohl nie ändern.
Warum fällt mir grau so schwer? Sehe alles immer so endgültig. Schwanke zwischen heiraten und trennen wollen. Das geht doch nicht. Kann schließlich nicht immer 7. Wolke sein, wenn man lange zusammen ist. Wenn ich enttäuscht bin, sehe ich nicht, was gut ist oder war und wenn ich glücklich bin, sehe ich keine Fehler mehr. Brauche eine Verknüpfung.
Bin seit 5:30 deutscher Zeit wach, weil ich das persönliche Taxi meines American Boys bin. Hat aber auch Vorteile! Ein Mietwagen tagsüber zur freien Verfügung. Draußen schneit es ohne Ende. Mit Spikes durch die Gegend zu düsen hat was. Sind eine geile Erfindung!! So, und als nächstes räume ich ganz alleine das Frühstücksbuffet des Hotels leer. Dann schlafe ich noch eine Runde, bevor ich die Hauptstadt dieses Schneestaats hier unsicher mache. Heute ist frei.
Da ich für die zwei Tage nur Handgepäck aufgeben möchte, habe ich heute morgen Shampoo und Spülung in kleine Filmdöschen abgefüllt. Ich weiss nicht, ob sich jeder in Zeiten der Digitalkameras noch an sie erinnert. Hatte sie jahrelang für Schmuck aufgehoben und nie gebraucht. Aber doch gut, dass ich die Dinger noch hatte. Perfekt!
Oder zumindest ein paar märchenhafte Stunden bevor ich mir Herz und Kreislauf reinzwänge: das letzte Physiologie-Skript. Dann nur noch Biochemie wiederholen, die letzten Tage alles nochmal und dann habe ich es geschafft. Endlich!!