Mir hat es wohl etwas die Sprache verschlagen. Kämpfe im Moment mit mir selbst, die Erkältung habe ich jetzt wieder los, aber ansonsten suche ich meinen Platz an diesem fremden Ort.

Im Fahrradladen. Ich hoffe, ich werde nicht selbst der beste Kunde. Alles andere läuft nicht so gut. Verstehen uns nicht. Möchte am liebsten weg, aber am Ende möchte ich doch mit ihm zusammen sein und jetzt hab ich ja einen Job und kann mich nicht ewig bei meinen Eltern verkriechen. Die ganze Pendelei geht sowieso ins Geld. Aber die Zeit wird es zeigen. Hab nur leider überhaupt keine Energie für den ganzen Mist.

Das ungute Gefühl davor überwunden und heute früh in den hügeligen Wald gestartet. Leider fühlt man sich nach der Steigung noch unfitter als auf geraden Strecken im Frühling, aber kann ja nur besser werden und im Moment fühlt sich der Tag wieder ganz gut an. Habe gestern noch mein Fahrrad remontiert und viele Jobanzeigen durchwühlt. Meiner netten Nachbarin von unten nehme ich heute einen Teppich mit in die Heimat und meinen Freund sammele ich auch wieder nach der Arbeit ein. Brauche mehr Vertrauen und Glauben, denke ich. Ich zweifele so oft.

Ich bin in eine Art Lethargie gefallen, seit ich in der neuen Stadt hänge. Morgens möchte ich nicht aufstehen, dazwischen fühle ich mich fehl am Platz, bekomme nichts auf die Reihe. Alles was ich tue dauert ewig und raus gehe ich ganz selten. Liegt zum einen daran, dass das meiste, was ich gern tun würde, etwas kostet und mein Geld in neuen Möbelstücken steckt, die er nicht bezahlen konnte, weil er Kaution und Miete auf einmal bezahlt hat und seiner Tochter ja noch einiges schuldet, was vor geht. Bei dem ich ihm auch immer sage, dass es vor geht, schließlich möchte ich vermeiden, dass die Polizei ihn irgendwann nochmal von der Arbeit abholt, wie im Februar 2010. Aber es ist nicht schön. Ich hätte die Zeit Leute zu besuchen, aber nicht das Geld. Ich hätte Lust, meinen Hobbies nachzugehen, aber noch bissl was an Ablage zu erledigen, was liegengeblieben ist und auch nicht das Geld. Ich könnte joggen gehen, aber ich hasse es, wenn es zu viel auf und ab geht. Und mit mir bin ich natürlich auch wieder nicht zufrieden. Wie kann jemand, der den Großteil seiner Kraft in etwas steckt, damit so auf der Stelle treten? Möchte so gern mal wieder stolz auf mich sein können. Statt dessen bin ich eifersüchtig, dass es jetzt bei meinem Freund so gut läuft, nachdem ich so viel Energie dort rein gesteckt habe. Eigentlich sollte es mich freuen, dass meine Bewerbung, unser Besuch bei der Jobmesse, mein Anzugkauf, weil er keine Kohle hatte gefruchtet haben und er so gut gearbeitet hat, dass er einen festen Vertrag bekommen hat. Aber nein, ich beneide ihn, dass es nur bei ihm klappt, dass er jeden Tag arbeiten gehen darf als Elekrtoingenieur, dass er dafür viel Geld bekommt, es ärgert mich, dass wir trotzdem kein Geld haben, wegen seiner Altlasten und seiner verschwenderischen Art. Er wollte hier für alles aufkommen, was ich okay fand nachdem ich ihm letztes Jahr, während er arbeitslos war, ziemlich unter die Arme gegriffen habe. Es ärgert mich, dass er möchte, dass ich hier bin, aber ich hier eingehe, ihn höchstens abends sehe, er dann meistens müde ist, falls er nicht wieder auf Dienstreise ist und es ärgert mich, dass ich so da hänge und mein Leben nicht auf die Reihe bekomme. Hoffentlich wird das Wetter bald dauerhaft schön und ich gehe öfters raus, so dass meine Energiereserven mal wieder geladen werden. So kann es ja nicht weitergehen.
Gestern waren wir im Wald spazieren, das war mal eine schöne Abwechslung, tat gut, aber hat nicht bis heute gereicht um mich zu aktivieren.
Was ich hier schreibe, nervt mich auch. Wie kann ein Mensch so negativ denken?! Immer dieses Rumgeheule! Ich wollte das nicht lesen. Muss ja aber auch keiner. Wird keiner gezwungen und wenn nicht hier, wo dann?

Die Ergebnisse waren online und die Bestehensgrenze wurde stark gesenkt. Leider wurden einige von mir richtig beantwortete Fragen gestrichen und so fehlen mir von den 320 wieder 1-4 Fragen. Als ich erfahren habe, dass ich bestanden haben könnte, lud mein Kopf mich zu einer Karusellfahrt ein. Was mache ich? Urlaubssemester? Zurück nach München? Ein bisschen habe ich mich gefreut, dass es weitergehen könnte, aber ansonsten wäre es kompliziert geworden. Also ist es okay, dass ich einfach weiterlerne und beim nächsten Mal sicher bestehe.

Ein ganz anderes Märchen :-) Es war einmal im Sommer als ich den Drang verspürte zu schreiben. Also startete ich einen blog. Der dritte, da zwei an meinem Exfreund gescheitert waren. Doch so ohne Namen konnte er überleben. Lebt durch seine Anonymität und tut mir immer wieder gut um unnötigen Balast abzuwerfen und das meiste sagen zu können. Und so lebten wir glücklich weiter bis an das Ende meiner Worte.

Um abends eine Freundin zu treffen. Heute schon wieder von meiner Schwester zurück gekommen und gerade dann, wenn ich die Nacht alleine hier verbringen muss, lässt er mich auf den versprochenen Anruf nach dem Geschäftsessen warten. Na toll, ganz großes (Kopf)kino! Nachdem wir letzte Woche "Last night" geschaut haben und er im Land der Sauna unterwegs ist ...

Er nordwärts auf Dienstreise - ich östlich zu meiner Schwester, Mann und Minineffen. Aber nur bis Donnerstag, dann Freitag in den Süden restliche Sachen holen. Ich habe soooooooooo keine Lust mehr zu fahren. Er soll sich endlich darum kümmern, dass sein amerikanischer Führerschein auch in Deutschland wieder gilt. Bin doch kein Taxi. Aber Umzug mit Zug ist blöd und sind Samstag eingeladen. Bei Freunden, die wir seit deren Hochzeit im Juni nicht mehr gesehen haben.

Ganz schnell und unwirklich. Innerhalb von einem Tag das nötigste eingepackt. Ein paar Tage kein Internet und schon ist es erledigt und man wohnt 550 km weiter. Aber ist noch sehr einsam, wenn man keinen kennt, die Prüfung nicht bestanden hat, deshalb nicht weiter studiert und keinen Cent in der Tasche hat, weil die Fahrerei der letzten Monate zu viel geschluckt hat. Hoffentlich finde ich schnell einen netten, kleinen Nebenjob und lerne dann so fleissig, dass ich im Sommer eine zwei bekomme. Außerdem würde ich gerne ein paar Hobbies wiederbeleben. Hoffe, sie sind nicht schon zu lange tot.

wegen einem Fehler immer gleich ein halbes Jahr zu verlieren. Monatelang lernt man, legt fast alle sozialen Kontakte still, hat keine Hobbies mehr, gibt seine Nebenjobs auf, das Geld geht aus, nur dass man sicher besteht und dann haut es trotzdem nicht hin. Was soll der Mist?

war noch ganz nett, dann ein paar Tage nach Göttingen, auf Hin- und Rückfahrt blitzen lassen, was mich ausgebremst hat und gestern war ich dann in der Prüfung zu langsam. Das konnte ich heute auch nicht mehr retten. Wieder ein halbes Jahr Warteschleife.

sind die bescheuertste Erfindung seit Einführung von Fernbeziehungen. Wenn es schonmal klappt, dass man sich sieht, fühlt sich dieser Abend einsamer an, als sonst irgendeiner ...

Nach der bestandenen Prüfung erstmal zur Schwester mit Neffen und dann bei meiner Familie einquartiert, damit ich beim restlichen Lernen nicht mehr so allein bin. Keine Lust mehr und unterschwellig aggressive Grundstimmung. Von der Fernbeziehung genervt, vom Lernen. Fühle mich wie ein Gefangener.
Gestern war ein schöner Tag, war nach einem heimlichen Hotelaufenthalt in der Nähe - wo mein Freund wegen der Arbeit einen Tag war - bei meinem Bruder frühstücken und wir haben stundenlang Rockband gespielt mit Schlagzeug, Gitarre, Bass und noch bissl singen. Am Abend in den Geburtstag einer Freundin auf einer Faschingsparty gefeiert. War interessant. Sie wurde 30 und wir haben den Altersdurchschnitt als Gruppe deutlich angehoben. Ihr Freund hat sie überrascht. Das war nett.
Billard mit anderem Bruder und Freund hat auch Spaß gemacht und die Tage über habe ich außer Donnerstag gut weitergelernt. Am letzten Samstag bei der Exnachbarin zum 50. eingeladen und den Bürgermeister einfach mal geduzt, am Sonntag auf einer Burg mit Oma und Onkel Kaffee trinken gewesen und Montag mit Schulfreundin gefrühstückt. So viel mache ich sonst in ein paar Monaten.

wenn so eine riiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeesen Last plötzlich von den Schultern fällt!

weil ich es will!!!!!!!!!!!

Nochmal alle eigenen Aufschriebe durchgesehen, einen Blick in alle relevanten Bücher geworfen, die Skripte durchgeblättert und einen großen Stapel 'abgehakt' aufgetürmt. Geduscht und bettfertig hoffe ich, dass ich gleich schlafen kann.

Darüber könnte man einen Film drehen. Seeeeeeehr spannend: junge Frau sitzt auf dem Bett um sie herum überall Papiere, Skripte, Bücher, Marker und andere Stifte. Sie sieht schlimm aus: Augenringe, blass, leicht fettige, extrem splissige, ziemlich lange straßenköterfarbene Haare, ungeschminkt, in Jogginghose und T-Shirt. Versucht Ihre Lücken zu schließen. Planlos, ineffizient, komisches Gefühl im Bauch. Okay, es ist zu allem etwas da, nach drei Monaten tägliches Wiederholen sollte auch etwas hängengeblieben sein, abgesehen von der Lernmotivation, die verlorengegangen ist. Schafft sie es ihre Prüfungsangst zu überwinden und zu bestehen? Werden die Prüfer ihre Stärken oder ihre Schwächen prüfen? Wird es ein neues mündliches Trauma oder sogar ein Erfolg? Die Fortsetzung folgt morgen abend nach dem Kino in Sektlaune oder sobald ich mich ausgeheult habe.